LOSUNG DES TAGES

Fürchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden.

Jesaja 54,4

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„... „Ist das denn zu fassen? Dass Jesu verraten, verleugnet, verlassen wurde von seinen Freunden. Dass Jesus für schuldig befunden wurde. Dass er gekreuzigt wurde und starb. Dass da die Erde bebte. Ist das denn zu fassen? Dass drei Tage später, am Ostersonntag, die Erde schon wieder heftig bebt. Dass ein Engel das Grab öffnet und sich seelenruhig auf den Grabstein setzt und ..." 

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  Brief von Pfrin. Kathrin Fuchs

 

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Liebe Leser/innen!


Die Jahreslosung für dieses Jahr 2020 steht im Markusevangelium, Kapitel 9, Vers 24 und heißt: Ich glaube, hilf meinem Unglauben.


Es ist zunächst etwas widersprüchlich, wenn in einem Satz von Glauben und Unglauben die Rede ist. Dies wirft Fragen auf, die aber auch gut sind: Denn: Nein, wir können den Glauben nicht gepachtet haben. Er wird uns geschenkt. Wir müssen offen dafür sein, uns einlassen auf das, was Gott mit uns vorhat, uns nicht verschließen. Und genau aus so einem Zusammenhang kommt schließlich dieser Satz: Ich glaube, hilf meinem Unglauben.


Es ist eine Wundergeschichte im Markusevangelium, sie startet im 9. Kapitel, Verse 14-27. Darin geht es um einen Vater, der keine Hilfe für sein an Epilepsie erkranktes Kind findet und darüber verzweifelt, denn er ist es leid, mit ansehen zu müssen, was sein Kind erleiden muss. Und nun sieht er eine letzte Rettung, indem er sich direkt an Jesus wendet: Vers 22: Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! 23 Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. 24 Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!


Hieran sehen wir: Der Vater des Jungen ist in der Geschichte ein Bild dafür, wie es mit dem Glauben überhaupt ist. Ihm wird klar, dass er Gott gegenüber offen sein muss, dass Gott tätig werden kann und sein Sohn gesund wird. Ihm wird in dieser Situation zudem klar, wie schwer das ist, und er bekennt dabei seine eigene Unzulänglichkeit: seinen Unglauben. Genau dies ist dann der Türöffner, dass Gott tätig werden kann: nämlich indem Gott dem Vater Glauben schenkt und Gott dadurch auch an dem Jungen tätig werden kann, heilend sogar.


Mir ist der Vater in der Wundergeschichte des Evangelisten Markus sympathisch, denn er ist so menschlich und ehrlich. Und ich denke zudem, „Unglaube“ ist ein Sammelbegriff für jegliche Arten von Zweifeln. Uns geht es doch auch so: Auch wir sind ratlos, ungeduldig, wenn es um die großen Fragen geht: Klimawandel, Frieden in der Welt. Was ist überhaupt derzeit mit der Menschheit los, dass sie Hass zulässt, dass unsere Sprache immer mehr verroht, dass wir nicht mehr wissen, wie Respekt geht.


Ja, zugegeben: Wir vernachlässigen Gott manchmal oder denken, die Sache mit Gott sei nicht mehr „up to date“, überflüssig. Ich bin dagegen davon überzeugt, dass wir uns wieder mehr auf unser Herkommen, auf die Dankbarkeit Gott gegenüber besinnen sollten. Glauben heißt auch, Geduld zu haben. Nicht gleich die Flinte bzw. Gott ins Korn werfen, wenn wir Gottes Wirken nicht sofort spüren. Glauben heißt warten und vertrauen, dass wir nicht alles alleine regeln müssen. Dies kann uns entlasten. Trauen wir uns doch in Zukunft mehr zu, Glauben zuzulassen, Gott für dieses Geschenk an uns die Tür zu öffnen. Trauen wir uns doch zu, etwas vom Glauben zu erleben und diese Erfahrungen dann auch weiterzugeben.


In dem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes neues Jahr 2020,


Ihre Pfarrerin Karola Wehmeier