Vor genau 350 Jahren wurde die Markus-Passion von Marco Gioseppe Peranda (1625 - 1675) in Dresden uraufgeführt - nun ist das Werk anlässlich seines Jubiläums im Passionskonzert der Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde Bergen-Enkheim zu erleben.
Nach der musikalisch und inhaltlich intensiven Auseinandersetzung mit der Johannes-Passion von Heinrich Schütz in 2014 und seiner Matthäus-Passion in 2016 haben sich die Sängerinnen und Sänger seit Anfang des Jahres intensiv mit dem Passionsbericht aus dem ältesten der vier Evangelien beschäftigt. Wie bei Heinrich Schütz, dem die an Karfreitag 1668 uraufgeführte Markus-Passion aufgrund ihrer Überlieferung zunächst zugeschrieben wurde (was sich vor allem aus stilistischen Gründen später als unhaltbar erwies), zeichnet sich die Komposition von Marco Gioseppe Peranda dadurch aus, dass sie, abgesehen von einer Einleitung und einem Beschluss, ebenfalls keine Unterbrechung des Bibeltextes duldet. Durch den Verzicht auf Arien und Choräle, wie sie sie in den fast 60 Jahre später komponierten Evangelienberichten von Johann Sebastian Bach zu erleben sind, ist auch dieses Werk durch eine sehr direkte und dichte Dramaturgie gekennzeichnet. Die erzählenden und handelnden Personen des Bibeltextes treten dem Hörer durch diese Konzentration sehr direkt ins Bewusstsein.
Gemeinsam mit dem Evangelisten Lukas Schmidt (Tenor) und Wolfgang Rink (Bass) als Jesus wird die Kantorei Bergen-Enkheim, aus deren Reihen mit Max Schröder (Petrus), Daniel Rößler (Judas), Richard Steinert (Pilatus), Martin Jackel (Hoherpriester), Elke Klinger (Magd) und Christoph Neeb (Hauptmann) auch die kleinen solistischen Partien besetzt sind, unter der Leitung von Kantor Wolfgang Runkel das Werk am Palmsonntag, 25. März, um 18 Uhr in der Evangelischen Laurentiuskirche in Enkheim zur Aufführung bringen - Einlass ist um 17:30 Uhr, der Eintritt ist frei.