LOSUNG DES TAGES

Erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte.

Psalm 86,11

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„... „Ist das denn zu fassen? Dass Jesu verraten, verleugnet, verlassen wurde von seinen Freunden. Dass Jesus für schuldig befunden wurde. Dass er gekreuzigt wurde und starb. Dass da die Erde bebte. Ist das denn zu fassen? Dass drei Tage später, am Ostersonntag, die Erde schon wieder heftig bebt. Dass ein Engel das Grab öffnet und sich seelenruhig auf den Grabstein setzt und ..." 

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  Brief von Pfrin. Kathrin Fuchs

 

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Am Sonntag, 10. Juli, wurden in unserer Gemeinde 38 Konfirmandinnen und Konfirmanden im Zentralgottesdienst in der Laurentiuskirche in Enkheim aufgenommen. Dieser Jahrgang steht ganz im Zeichen des Reformationsjahres: 1517-2017. Entsprechend predigten Pfarrerin Kathrin Fuchs und Pfarrer Alfred Vaupel-Rathke über die Lutherrose, die die Mädchen und Jungen auch am Ende der Predigt als Lesezeichen erhielten.

 

2016-headline brief lutherrose

 


2016-predigt-rosePfr. Vaupel-Rathke
Ein Kreuz aus Holz – schlicht und einfach – es hängt in meinem Schlafzimmer an der Wand.
Ein Kreuz aus Holz auch hier auf dem Altar und anderswo in vielen Kirchen.
Das Kreuz – heute vor allem ein nettes Accessoire, das selbst junge Leute gern tragen.
Ich weiß das, weil wir noch immer den Geschmack unserer Konfirmandinnen und Konfirmanden getroffen haben, wenn wir zu den Konfirmationen Kreuze als Anhänger verschenkt haben.

Als Modeschmuck kennen wir das Kreuz – in Silber und Gold, aus Platin und mit Edelsteinen besetzt. Oft so teuer, dass ihre Besitzer sie in Tresoren verbergen.
Und selbst die Kirche hat das Kreuz zum Schmuckstück erhoben. Im Barock konnten Kreuze nicht wertvoll genug sein. Goldleuchtend mit Rubinen und Edelsteinen besetzt schmücken sie die Hochaltäre und zeugen von der Macht. Von wessen Macht? Von der der Kirche, von der der Reichen.
Aber das Kreuz steht nicht für Macht, liebe Gemeinde. Es ist das Zeichen des Todes. Es ist ein Folter- und Tötungswerkzeug wie eine Pistole, ein Schafott und der Elektrische Stuhl. Wer würde sich so etwas in Gold um den Hals hängen. Das Kreuz ist das Zeichen der Ohnmacht.
Jesus starb am Kreuz ohnmächtig, hingerichtet auf Geheiß der Obrigkeit. Er war als Verbrecher erkannt. Und er trug doch nur das Leid und die Schuld der Menschheit.
In seiner Ohnmacht zeigt der Hingerichtete seine Macht, die Macht Schuld zu vergeben und den Tod zu besiegen.
Das schwarze Kreuz erinnert mich daran, dass ich mich nicht selbst erlösen kann, dass ich den brauche, der für mich am Kreuz starb, damit ich lebe.

Pfarrerin Fuchs
Wofür schlägt dein Herz? Für die Franzosen oder doch eher für die Portugiesen, wenn sie im Endspiel der Fußball-Europameisterschaft aufeinander treffen? Für die beste Freundin, den besten Freund? Schlägt es für eine Musikgruppe oder einen Sport?
Luthers Herz schlug für den Glauben an Jesus Christus. Er erkannte, dass der Glaube zwar auch mit dem Verstand zu tun hat, aber auch mit dem Herzen. Glaube will gelebt werden. Glaube will nicht allein bleiben. Glaube sucht den anderen, der mir begegnet. Deshalb auch Kanfirmandenunterricht: gemeinsam sind wir auf Spurensuche. Und da kommt die Liebe ins Spiel, nein, ins Leben. In dein Leben; auch in euer Leben, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden. Liebe ist Ausdruck des Glaubens. Jesus Christus liebt dich, so wie du bist. Mit deinen Stärken, mit deinen Schwächen. Nichts und niemand kann dich von Gottes Liebe trennen. Die Liebe bleibt. Dafür steht Jesus Christus ein. Für dich.   

Pfarrer Vaupel-Rathke
Eine weiße Rose aus dem Berger Pfarrgarten.
Anders als die rote Rose, die sich Menschen schenken, wenn sie ihre Liebe ausdrücken wollen, steht die weiße Rose für die Freude am Leben und für einen guten und gesegneten Aufbruch in Neues.
Eine weiße Rose am Revers der Bluse oder des Sakkos trugen deshalb letztens die Konfirmandinnen und Konfirmanden bei ihrer Konfirmation.
Die Rose gilt als die Königin der Blumen, ihr Duft ist betörend, ihre Anmut bezaubern. Die Edlen schmückten sich mit dem Duft der Rose, und viele Märchen aus aller Welt erzählen von ihrer Kostbarkeit und ihrer Magie.
Weiß ist die Rose.
Weiß ist die Farbe der Freude, des Friedens, der Unschuld und des Lichts. In der Farbe Weiß sind alle anderen Farben des Lichts gebündelt und aufgehoben.
Weiß steht also für Alles.
Und deshalb hat die Farbe Weiß für ChristInnen eine besondere Bedeutung.
Sie symbolisiert das neue Licht des Ostermorgens, die Auferstehung, das neue Leben, die neue Schöpfung. Und war Jesus als Mensch erdfarben und in seinem Tod dunkel und blass, so wird der auferstandene Christus in seiner Kirche weiß dargestellt. Er ist alles in allem, bezeugt sie damit. Und deshalb schmückt die Kirche die Christusfeste bis heute weiß.
Weiß kommt für mich am Ende auch das Reich seiner Herrlichkeit voller Freude und Frieden, voller Unschuld und Leben.

Pfarrerin Fuchs
Die grünen Blätter kamen erst später zur Lutherrose dazu. Macht nichts. Passen sie doch von Anfang an dazu. Grün steht für die Hoffnung. Grün für das Leben. Aus dem Kreuz wird durch die Liebe ein Lebensbaum, der treibt und knospt und blüht und Früchte bringt. Das hoffen wir für euch, liebe Konfis, dass ihr in diesem Jahr wachst und knospt und blüht und wir am Ende eurer Konfi-Zeit mit eurer Konfirmation die Früchte gemeinsam ernten können.
Martin Luther hat die Hoffnung nicht aufgegeben, einen gnädigen Gott zu finden. Das war sein großes Thema: Wie kann ein Mensch, der doch immer und immer wieder Schuld auf sich lädt, vor Gott bestehen? Müsste Gott ihn nicht verdammen. Voller Zweifel und Trotz hielt er an Gott fest. Und als er ihn schließlich gefunden hatte, den liebenden, gnädigen Gott, der den Glauben schenkt, erst recht. Und protestierte gegen die Starrheit der damaligen katholischen Kirche. Die Hoffnung, seine Kirche zu reformieren gab er nicht auf. Von seinem Protest gegen die kirchlichen Praktiken haben wir unseren Namen: Protestanten. Auch heute noch haben wir die Aufgabe, für das Leben, für die Liebe, für den Glauben einzutreten und gegen Ängste und Krankmachendes, gegen Krieg und Gleichgültigkeit, gegen Hass und Unfrieden zu protestieren. Dafür brauchen wir euch!
Die Hoffnung bleibt.

Pfarrer Vaupel-Rathke
Ein himmelblaues Tuch. Und Sie wissen schon: es geht nicht um das Tuch, sondern um die Farbe: himmelblau.
Wer sich vom All her der Erde nähert, den beeindruckt der blaue Planet. 70 % der Erdoberfläche besteht aus Wasser. Davon heben sich die grünen Flächen der Wiesen und Wälder und die weißen der Gebirge und der Pole ab.
Blau ist der Himmel an schönen Sommertagen und im kalten Winter. Und wenn der Himmel blau ist, geht es uns gut. Unser Gemüt ist locker und freundlich. Wir sind zur Liebe bereit und offen, uns zu verschenken.

Wenn wir alle Tage blauen Himmel hätten, gäbe es keine verkniffenen Menschen,
keinen Frust – oder doch viel weniger davon.
Die Psychiater und die Pharmaindustrie könnten einpacken, denn der blaue Himmel und das Licht der Sonne heilten unsere Seelen täglich und im Hand umdrehen.
Für mich steht das Himmelblau für die Freude, die mir mein Glaube an den auferstandenen Christus schenkt. Er macht mich heil. Er schenkt mir alles, was ich zum Leben brauche. 

Pfarrerin Fuchs 
Gold: wertvoll, kostbar, teuer. Und als Ring Zeichen für die Liebe von Paaren, die sich aneinander binden. So bindet sich Gott an seine Menschen, auch an dich. Und mich. Er ist treu. Er bleibt. Und bleibt. Und bleibt. In Ewigkeit.
Weil die Worte und die Güte Gottes ewig sind, wird alles von einem goldenen Ring umschlossen. Denn ein Ring hat, ebenso wie die Liebe Gottes, keinen Anfang und kein Ende. Gottes Liebe bleibt und bleibt und bleibt.
Amen.

Segen für die Konfirmandinnen und Konfirmanden
Gott Liebe mache dich groß.
Jesus Christus zeichne dich mit seinem Kreuz,
die Geistkraft schenke dir Freude im Glauben.
Amen.