LOSUNG DES TAGES

Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes!

Psalm 105,5

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„... „Wenn aus Schweigen Reden wird, wenn aus Missverständnis Verstehen wird, wenn aus Lähmung Bewegung wird, wenn aus Angst Mut wird, wenn aus Zweifel Glaube wird, wenn aus Einsamkeit Gemeinschaft wird,...., wenn wir versuchen, den Undenkbaren zu denken, wenn wir versuchen, den Unergründbaren zu ergründen, wenn wir versuchen, das Unmögliche möglich zu machen, und es uns gelingt, dann weht der Heilige Geist. ..." 

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  Brief von Pfrin. Kathrin Fuchs
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Wo ist in diesem Jahr der goldene Oktober? Eher ist gefühlt schon November, der düstere Monat mit so schweren Tagen wie Buß- und Bettag, Volkstrauertag, Totensonntag. Da steigt all das Schwere, das Menschen in diesem Jahr getragen haben, noch einmal hoch und kommt ins Bewusstsein. Manchmal treten auch Tränen offen zutage, mehr noch allerdings im Verborgenen. Weinen ist uncool; höchstens im verschlossenen Kämmerlein, auch Sinnbild für unsere Seele, trauen wir uns zu weinen.


Ganz anders die Bibel. Auch Trauer, Verzweiflung, Nicht-Weiter-Wissen, kurz: Kummer, der in einen Tränenfluss mündet, ebenso gehören zum Menschen, zum Menschsein dazu und dürfen gezeigt werden. Es darf vor Gott geweint, auch geklagt und angeklagt werden. Das hält Gott aus! In plastischen Bildern spricht die Bibel davon, dass es Lebenssituationen gibt, in denen wir alles, was uns bisher Halt gab und uns als sicher galt, verlieren. Bei Gott dürfen wir sein, wie wir gerade sind – auch todtraurig und niedergeschlagen mit einer Rotznase. Hier ist nicht alles gut, sondern die Menschen dürfen alles mitbringen aus ihrem Leben, was gerade da ist. Hier muss nichts geschönt werden. Ja, das Leben tut manchmal richtig weh.


Das Tröstliche dabei ist für mich die Aussage, dass Gott alle Tränen abwischen und trösten wird, wie es auch der Monatsspruch für November sagt: Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten. (Jeremia 31,9) Dazu kommt Gott seinen Menschen so nah. Er reicht ihnen gerade nicht ein Taschentuch, sondern nimmt es oder seine Hände und wischt die Tränen behutsam und fürsorglich weg. Gott lässt mich hemmungslos weinen, und er tröstet mich.


Der Prophet Jeremia spricht davon, dass nicht etwas tröstet, sondern jemand: Gott. Es tröstet, dass Gott da ist, dass Gott für mich jetzt da ist, ganz nah, ganz fürsorglich, dass er mich in meinem Fallen hält.


Es tröstet, dass Gott den weinenden Menschen nicht allein lässt, sondern ihm neue Wege öffnet; Gott schafft Hoffnung auf einem Lebensweg, wo wir nur eine Sackgasse sehen. Gott schafft Zukunft, wo wir das Ende vor Augen haben. Gott schafft neues Leben, wo der Tod das Leben beherrscht. Gott richtet uns auf, dass wir uns neu das Leben nehmen können, das er uns schenkt. Wie? – das bleibt sein Geheimnis.


Im Glauben, dass Gott seine Menschen immer wieder tröstet, wird das Schwere des Novembers viel leichter.


Kathrin Fuchs